Adobe MAX 2013


Die Adobe MAX ist leider bereits wieder vorbei. Es waren interessante Tage, allerdings ist hat es neben der Verschiebung vom Oktober/November in den Mai auch andere Veränderungen gegeben. Die Konferenz richtet sich nicht wie früher an Entwickler (Applikation und Web) und Designer, sondern nur noch an Web-Entwickler und Designer. Wobei das Angebot und auch die Teilnehmer zu 75% zum Creative/Design Teil gehört. So fehlten Sessions zu ColdFusion, ActionScript, Flex, Livecylce oder CQ total. Es gab einzig ein paar HTML5, Phonegap und Javascript Sessions. Das wird wohl auch so bleiben wie meine Nachfragen ergaben. Aber nun erst mal der Reihe nach was sonst so los war.

TAG 1


Am Montag hat die Konferenz mit der Keynote im Nokia Center angefangen. Das Stage-Setup war gewaltig. Nachdem bereits im letzten Jahr mit viel Technik die ganze Bühne inkl. dem Bereich daneben projeziert wurden ist dieses Jahr noch die Decke über der Bühne dazu gekommen. Insgesamt 40 grosse Beamer haben ein Gesamtbild ergeben. Vor der Keynote wurden per Zufall Arbeiten von Behance Mitglieder gezeigt. Behance ist eine Social Site für Creative wo Arbeiten gezeigt und diskutiert werden können.


Ganz eindrücklich war aber dann das Konferenz Intro. Leider war es etwas laut und das eingebaute Kamera Mikrophon hat da leider nicht ganz mitgemacht.


Adobe hat dann die neue Adobe Creative Cloud vorgestellt, der Nachfolger von Creative Suite. Die grösste Änderung dabei ist eigentlich das die Produkte nicht mehr mit einem unbeschränkten Nutzungsrecht gekauft werden können. Früher konnte eine gekauft CS Version so lange verwendet werden wie sich auch ein Computer finden konnte der die Software starten konnte. Neu kann das Produkt nur noch im Abo Modell gemietet werden. Ist das Abo vorbei lässt sich die Software auch nicht mehr verwenden. Das mag dem einen oder anderen sicher nicht gefallen.

Ich habe ein paar News Webseiten angeschaut und die Kommentatre gelesen. Die Artikel sind meist nicht sehr erklärend geschrieben, aber auch wenn beginnen die meisten nach dem ersten Absatz bereits mit Kommentieren ohne übrhaupt zu verstehen wie die Creative Cloud funktioniert. Es ändert sich eigentlich nicht viel, einzig das neu alle 30 Tage die Lizenz übers Internet geprüft wird und nicht wie bisher nur einmalig bei der Installation. That's all! Die Programme werden nicht aus der Cloud gestartet wie einige meine, die gewünschten Apps werden wie bisher auch lokal installiert und können auch offline verwendet werden. Auch die Daten müssen nicht in die Cloud, wer will kann die Daten in die Cloud speichern und diese mit Mitarbeitern teilen um gemeinsam daran zu arbeiten.

Im Grunde ist es ja nichts neues, seit einem Jahr konnte die Creative Suite bereits so verwendet werden. Daher gehe ich hier mal nicht weiter auf das bisher bekannte ein. Neu in der Creative Cloud Version hingegen ist:

  • Die Creative Cloud Connection App wurde erweitert. So ist der Application Manager, TypeKit und Behance integriert. So lassen sich einfach und schnell Fonts installieren oder Mitteilungen von Behance einsehen.
  • Aktuell lässt sich die CS6 Version zusätzlich installieren. In Zukunft werden weitere Milestone Versionen hinzukommen. So kann aus Kompatibilitätsgründen auch mal eine ältere Version installiert werden.
  • Bei TypeKit sind neu auch ca. 700 Desktop Fonts mit dabei. Diese können solange ein Abo besteht verwendet werden und werden auch lokal installiert so wie andere Fonts auch. Einzeln gekauft sollen diese ca. 25'000 USD kosten.
  • Einstellungen der Applikationen lassen sich über die Creative Cloud synchronsieren. Dabei kannst selbst bestimmt werden ob und welche Einstellungen dies sein sollen.
  • Aus den CC Apps können Daten einfach auf Behance publiziert werden.
  • Für die Creative Cloud wird es Android (Telefon) und iOS (Telefon, Tablet) Apps geben.

Es wurden dann einzelne neue Features in den neuen CC Apps gezeigt:

  • Überarbeiter RAW Filter
  • Shake Reduction in Photoshop, verwackelte Fotos scharf machen mit RAW Filter direkt in Photoshop.
  • Refine Edge aus Photoshop im After Effects
  • Integration von Maxon Cinema 4D Lite
  • Webseite aus Photoshop nach Edge Reflow exportieren
  • Kuler Mobile App synchronisiert Palette über die Cloud in andere CC Apps

Nach dem erwartet ist dann eine kleine Überraschung gekommen. So hat Adobe erstmals selbst entwickelte Hardware gezeigt. Mit Project Mighty wurde ein digitaler Stift präsentiert zum Zeichnen auf einem Tablet. Drucksensitiv und mit Bluetooth Verbindung. Durch die Verbindung mit der Cloud kann der Stift auf einem Tablet etwas kopieren und auf einem anderen Tablet einfügen. Dazu gesellt sich das Lineal Napoleon mit dem Linien, Kreise und andere Formen schön auf dem Tablet gezeichnet werden können. Beide Produkte befinden sich noch in der Entwicklung und ob diese auch den Markt erreichen ist nicht klar.


Etwas weiter scheint Adobe mit der Hardware für Zeitschriftenredaktionen zu sein. Diese wird zusammen mit dem Magazin Wired entwickelt. Bisher wurden dort die Ausgaben mit Papier auf einer Wand gepinnt zusammengestellt, Korrekturen von Hand vorgenommen und dann vom zuständigen Mitarbeiter wieder an der Wand ausgetauscht nach den Korrekturen. Neu werden die einzelnen Teile von den Mitarbeitern in einem Creative Cloud Ordner für die Ausgabe abgelegt. Diese lassen sich dann direkt auf den Touchscreens an der Wand verteilen und zusammenstellen, also das Layout der Print oder Digital Edition definieren. Wenn etwas kommentiert werden soll lässt sich der Teil einfach auf einen Touch Tisch runterziehen und mit einem Stift oder Tastatur kommentieren. Alternativ lässt sich auch Content von einem Tablet auf die Wand schieben. Sieht alles sehr lustig aus, aber ich kann mir vorstellen das nach einiger Anpassungszeit sich dies bezahlt macht.

TAG 2

In der Keynote vom zweiten Tag haben vier Personen über Ihre Arbeiten berichtet. Paula Scher hat über Ihre Design Arbeiten gezeigt, dies waren vor allem grossflächige Designs an und in Gebäuden. Paul Hansen war sehr interessant, einerseits hat er gemalt mit vielen kleinen Punkten oder Strichen welche erst aus einiger Entfernung ein Bild ergeben haben und anderseits mit sehr vergänglichen Materialien Bildern gemacht. Fotografien gekonnt retouchiert und positioniert hat Erik Johannson, dabei hat er gezeigt wieviel Arbeit dahinter steht beim Versuch so viel wie möglich schon mit der Kamera richtig zu machen. Als letztes hat Rob Legato ein wenig von seinen Arbeiten aus den Filmen Apollo 13, Titanic und Hugo gezeigt.

Am frühen Abend waren dann die Sneaks angesagt. Wie früher auch wurden interessante Technologien gezeigt an denen aktuell gearbeitet wird. Diese können wie in einem Produkt landen, wie Content Aware Fill oder Shake Reduktion, müssen aber nicht. Durch den Abend hat wie auch schon im letzten Jahr Rainn Wilson von The Office geführt. Dieses Jahr hatte er Hilfe von Mary Lynn Rajskub bekannt aus der Serie 24. Damit die Präsentationen nicht zu lange dauern ist jeweils Erik Estrada von CHiPs in Polizei Uniform erschienen und hat die Leute von der Bühne geführt. 


Direkt nach den Sneaks war die Max Bash. Wie im letzten Jahr war diese auf dem Parkplatz direkt neben dem LA Live und bot einiges an Verpflegung und Unterhaltung. Dies waren einerseits diverse Künstler mit verschiedenen Darbietungen und am Schluss ein Konzert der Band Black Keys. Hier ein paar Bilder von der Mobiltelefon Kamera:









FAZIT

Alles in allem war es wieder eine gelungene Veranstaltung. Allerdings haben mir durch den veränderten Fokus auf Designer einige bekannte Leute aus früheren Jahren gefehlt. Das war nun meine achte MAX, ob es noch eine mehr wird weiss ich aktuell nicht. Als Deveoper wird es schwierig das ganze zu rechtfertigen, für den Umfang an HTML/Javascript/Phonegap Sessions gibt es doch Veranstaltungen welche dafür weit mehr bieten.